Was ist so faszinierend daran?

„Was kann den da schöner klingen? CD’s klingen doch auf jeder Anlage schön, ist ja Digital. Das ist doch das Geld zum Fenster rausgewofen und überhaupt gibt es doch bereits für wenig Geld Anlagen mit einwandfreien technischen Daten. Wie bitte, eine Schallplatte soll besseren Klang haben als eine CD, das ist doch völlig unmöglich!“

Solche Fragen und Aussagen gibt es oft von audiophil Unbefleckten… Dem entgegne ich gerne mit folgendem Zitat von Albert Einstein: „Wenn man alles auf physikalische Gesetzmässigkeiten zurückführen würde, wäre das eine Abbildung mit inadäquaten Mitteln, so als ob man eine Beethoven-Symphonie als Luftdruckkurve darstellte.“

Schönheit der Musik

Die Schönheit der Musik ist ein Phänomen, dass sich mit keinen technischen Werten oder physikalischen Gesetzen erklären lässt. Genau so, wie es schon der weltberühmte Physiker erklärt hat. Musik hören heisst Emotionen erleben. Die Schönheit des Klanges auf sich wirken lassen. HiFi-Elektronik der HighEnd-Klasse bietet audiophile Kunst für die Ohren. Wobei die Technik, der Aufwand und die Sorgfalt beim bauen dieser Geräte letztlich nur einem Ziel dient: Nämlich die ganze Technik dahinter zu vergessen, in die Klangwolke einzutauchen und sich von der wunderschönen Musik einzulullen.

Eine technische Betrachtung

Unabhängig davon gibt es natürlich auch handfeste technische Tatsachen, warum eine High End Anlage besser klingt, als eine gewöhnliche Anlage. Alle technischen Gegebenheiten hier auszuführen würde allerdings den Rahmen etwas sprengen, betrachten wir nachfolgend nur mal die beiden Beispiele CD und Schallplatte.

Beispiel CD: Die Daten sind auf dem Meidum zwar sehr wohl digital, aber um letztlich die Musik aus den Lautsprechern zu hören müssen die digitalen Daten umgewandelt werden in ein analoges Signal. Schon die Umwandlung Digital/Analog ist klangentscheidend und bei einem billigen CD-Player geht bereits hier einiges an Klang verloren. Danach folgt die Ausgangsstufe, auch das ist ein wesentlicher Faktor für den Klang, wo bei billig CD-Playern abermals viel verloren geht. Das sind zwei wichtige Faktoren für den guten Klang eines CD-Players, aber noch längst nicht alle. Allein diese beiden Faktoren zeigen aber bereits deutlich, wie völlig daneben die Annahme – dass eine CD überall gleich klingt – ist… Selbiges gilt natürlich auch für weitere Digitalformate ab Festplatte.

Beispiel Schallplatte: Als knisternd, rauschend, höchst empfindlich und pflegeintensiv ist die Vinyl-LP der grossen Masse in Erinnerung geblieben. Das ist grundsätzlich auch nicht falsch: Ein Plattenspieler ist ein mechanisches Gerät, eine LP wird mechanisch abgetastet. Um eine LP möglichst sauber zu wiedergeben, bedarf es höchstwertiger Materialien und ebenso höchstwertiger Mechanik bei Gehäuse, Plattentellerlager, Plattenteller, Antrieb, Tonarm und Tonabnehmer.

Hochwertige Materialien und aufwendige Mechaniken sind teuer – schon damals. Heute sind solche Dinge noch teurer geworden und auch in Zukunft wird es weiterhin teurer. Die wenigsten konnten oder wollten sich einen teuren Plattenspieler leisten. So wurde mit Billig-Plattenspielern Musik gehört, welche in den Schlüsselfaktoren Mechanik und Material verständlicherweise nicht mal annähernd als gut zu bezeichnen waren. Zudem sorgten oft noch falsch justierte Tonarme und Tonabnehmer endgültig für das klangliche Nirvana. Es liegt auf der Hand, dass sich darum die grosse Masse nur mit Schaudern an die Vinyl-LP erinnern mag.

Wenn man aber alles richtig macht, dann kann eine Vinyl-LP hervorragend klingen und klanglich sogar die CD hinter sich lassen. Dies ist aber nur mit einem hochwertigen Plattenspieler mit entsprechendem Phono-Verstärker möglich. Um die rund Fr. 700.- sollte man als absolutes Minimum ausgeben, damit eine LP zumindest ordentlich klingt. Von High End ist in dieser Preisklasse natürlich nicht zu sprechen, für audiophile Plattenspieler und hervorragende klangliche Ergebnisse legt man schnell einige Tausend Franken hin.

Was High End ausmacht

Die hochwertige Technik und die Liebe zur audiophilen Musik machen letztendlich die Faszination dieser Leidenschaft aus.