Bei jedem Digital-Recorder stehen verschiedene Qualitätsstufen zur Auswahl: Diese beginnen in der Regel bei der standardmässigen CD-Abtastrate von 44.1 kHz mit einer 16 Bit Quantisierung und enden bei 192 kHz.
Der Korg MR-2000s bietet zudem als einer der wenigen Studio-Recorder auch das hochauflösende DSD-Format mit SA-CD tauglichen Abtastraten von 2.6 bis zu 5.6 MHz bei einer 1 Bit Quantisierung. Die Abtastrate der normalen CD von gerade mal 0.0441 MHz fällt dagegen sehr bescheiden aus. Aufnahmetechnisch sind im Digitalbereich 5.6 MHz Abtastrate derzeit das höchste der Gefühle. Es ermöglicht eine nahezu 1:1 Digitalisierung jeglicher analoger Aufnahmen. Eine entsprechende Digital-Aufnahme ist verblüffend nah am analogen Original, wenn auch letzten Endes dennoch ein hörbarer Unterschied bleibt.
Ist die Aufnahme für einen Mobile-Player, wie zum Beispiel den iPod gedacht, genügt prinzipiell die normale CD-Qualität mit 44.1 kHz Abtastrate. Für eine hochwertige Aufnahme auf CD empfehlen sich 192 kHz. Dabei sollte bedacht werden, dass eine gute digitale Aufnahme problemlos komprimiert werden kann, sofern eine einfachere Qualität genügt. Eine schlechte digitale Aufnahme lässt sich im Nachhinein nur noch schwerlich verbessern. Ich wähle in der Regel das Format mit 192 kHz Abtastrate, die höchste verfügbare Qualität bei einer 16 bit Quantisierung. Die gewünschte Abtastrate und somit die Qualitätsstufe kann in den Einstellungen des Recorders gewählt werden.
Einpegelung
Nun können wir mit der Einpegelung beginnen: Der Eingang des Verstärkers muss auf die aufzunehmende Quelle geschaltet werden. In diesem Fall auf den Plattenspieler. Zur Signalkontrolle wird ein Kopfhörer an der entsprechenden Buchse des Digital-Recorders angeschlossen. Dessen Lautstärke-Regler drehen wir in etwa auf 9 Uhr. Der Digital-Recorder wird per einmaligen Drücken der Record-Taste in Aufnahme-Bereitschaft versetzt.
Wichtig: Während dem Absenken des Tonarms sollte der Verstärker jeweils stumm geschaltet werden, um das laute Plop-Geräusch beim Aufsetzen des Tonabnehmers auf die Schallplatte zu verhindern.
Verstärker mit Tape-Out
Wenn der Digital-Recorder an den Tape-Out des Verstärkers angeschlossen ist, sollte man beim weiteren Aufdrehen des Lautstärkereglers des Korg MR-2000s über die Kopfhörer bereits etwas hören, sofern die Quelle spielt.
Verstärker ohne Tape-Out
Falls kein Tape-Out zur Verfügung steht und der Korg MR-2000s an einem geregelten Ausgang des Verstärkers angeschlossen wurde, so muss wie folgt verfahren werden:
- Vollverstärker: Hier bleibt nichts anderes übrig, als die Lautsprecher-Kabel auszustecken.
- Vor- und Endverstärker-Kombination: Endverstärker stumm oder ausschalten.
Nun muss der Lautstärke-Regler des Verstärkers mindestens in die 12 Uhr Position gedreht werden. Danach dreht man langsam höher – in der Regel bis etwa zur 14 oder 15 Uhr Position. Dies ist notwendig, damit am geregelten Ausgang eine vergleichbare Spannung wie bei einem Tape-Out anliegt. Es versteht sich bei einer so hohen Lautstärke-Einstellung auch von selbst, warum entweder die Lautsprecher vorher ausgesteckt werden müssen oder die Endstufe stumm geschaltet werden muss.
Über den Kopfhörer am Digital-Recorder müsste man jetzt bereits etwas hören, sofern die Quelle spielt, alles korrekt angeschlossen und eingestellt wurde.
Einpegelung
Das obige Bild zeigt die Level-Meter des MR2000-s in Aktion. Mit deren Hilfe erfolgt nun die Einpegelung.
Es ist sehr wichtig, möglichst laut, aber auch nicht zu laut aufzunehmen: Bei zu geringer Lautstärke verliert man an Auflösung und bei zu hoher Lautstärke wird das Signal übersteuert. Gelegentliches minimales und kurzzeitiges übersteuern ist nicht tragisch. Generell sollte aber übersteuern beim digitalen Aufnehmen unbedingt vermieden werden, da es sonst zu hörbaren Clipping-Fehlern kommt.
Unabhängig davon, ob man das aufzunehmende Album kennt oder nicht, empfiehlt es sich, verschiedene Passagen – leise wie auch laute – anzuhören, damit man eine optimale Einpegelung erreichen kann. Die Einpegelung geschieht wie folgt:
Bei Anschluss an Tape-Out
Beim Tape-Out sollte in der Regel bereits eine ideale Ausgangsspannung anliegen. Bei Bedarf kann man den Eingangspegel in den Einstellungen des Digital-Recorder erhöhen oder reduzieren. Allerdings sollte hierbei aufgrund der digitalen Verstärkung nur minimal eingegriffen werden.
Bei Anschluss an geregeltem Line-Out
Hier erfolgt die Regelung mittels Lautstärke-Regler des Verstärkers.
Einpegeln – bitte stets beachten
In der Regel liegen die idealsten messtechnischen Werte und dadurch die besten klanglichen Eigenschaften von Lautstärker-Reglern im oberen Drittel ihres Einstellungsbereichs. Eine verstärkerseitige Ausnahme bilden hierbei Lautstärke-Steller mit Widerstands-Netzwerken: Diese bieten über den gesamten Einstellungsbereich ideale Werte. Allerdings sind sie aufgrund ihrer Machart sehr teuer und daher nur in Verstärkern der absoluten Spitzenklasse anzutreffen.
Testaufnahme
Nach der erfolgreichen Einpegelung ist es nun an der Zeit für die erste Testaufnahme. Wir starten die Quelle erneut. Der Korg MR-2000s ist bereits in Aufnahme-Bereitschaft und so genügt ein Druck auf die Play-Taste, um mit der Aufnahme zu beginnen.
Das Ergbenis kann man während der Aufnahme direkt via Kopfhörer überprüfen. Damit die Testaufnahme auch über die Lautsprecher der Stereoanlage überprüft werden kann, nimmt man ein paar Minuten auf und beendet dann die Aufnahme mit „Stop“. Sofern man über den Lautstärkeregler des Verstärkers eingepegelt hat, notiert man sich dessen Position. Danach dreht man diesen in jedem Fall auf normale Zimmerlautstärke zurück. Nun kann der Endverstärker wieder aktiviert bzw. die Lautsprecher wieder angeschlossen werden. Um einen Direktvergleich durchzuführen, setzen wir die Quelle ebenfalls in Ausgangsposition und starten danach sowohl die Quelle wie auch den Digital-Recorder mit „Play“.
Mit dem Eingangswählschalter des Verstärkers kann nun zwischen den beiden Geräten hin und her geschaltet werden. Im Idealfall wird während dem Umschalten keine Änderung der Lautstärke wahrgenommen – dann hat man optimal eingepegelt. Auch bei minimalen Lautstärke-Unterschieden, kann man von einer grundsätzlich gelungenen Einpegelung und einer dementsprechend guten Aufnahme ausgehen. Sind die Lautstärke-Unterschiede jedoch zu gross, so muss die Einpegelung korrigiert und eine erneute Testaufnahme durchgeführt werden.
Aufnahme und Kontrolle
Die Testaufnahme ist geglückt? In dem Fall können wir den Studio-Recorder wieder in Aufnahme-Bereitschaft setzen. DIe Testaufnahme kann zu einem späteren Zeitpunkt beim Übertragen auf den PC gelöscht werden. Sofern man über den Lautstärkeregler des Verstärkers eingepegelt hat, stellt man diesen wieder auf die vorhin notierte Position. Dabei bitte nicht vergessen, den Endverstärker stumm zu schalten oder die Lautsprecher auszustecken. Die Quelle ebenfalls wieder zurücksetzen und den Eingang des Verstärkers auf die Quelle einstellen. Jetzt kann mit der erneuten Aufnahme begonnen werden.
Während der Aufnahme können mit drücken der Record-Taste sogenannte Marker gesetzt werden: Dies vereinfacht die Trennung der einzelnen Tracks bei der späteren Bearbeitung am PC. Die Track-Separierung kann aber so oder so auch im Nachhinein durchgeführt werden.
Nach Beendigung der Aufnahme sollte man – sofern man alles richtig gemacht und hochwertiges Equipment eingesetzt hat – im Besitze einer selbst gemachten und einwandfreien Digital-Aufnahme sein. Doch damit ist das Werk noch nicht vollbracht. Schliesslich folgt nun die Nachbearbeitung am PC.
Nachbearbeitung
Zur Übertragung der Aufnahmen auf den PC kann der Korg MR-2000s via USB-Kabel als externe Festplatte angeschlossen werden. Hierbei ist zu beachten, dass vor Trennung der Verbindung die Festplatte korrekt ausgeworfen wird, um Datenverlust vorzubeugen. Es gibt auch Digital-Recorder mit integriertem CD-Brenner oder einem Speicherkarten-Leser.